Weihnachtliche Küchentipps von Tino Nawrocki

Mit der lebendigen und zugleich schönen Weihnachtszeit vor der Tür, macht sich unser Küchenteam aus der Pfistermühle natürlich bereits an die Festtagsplanung.

Bevor der Trubel so richtig losgeht, haben wir die Gelegenheit genutzt, mit unserem Küchenleiter Tino Nawrocki über die traditionelle Weihnachtsküche zu sprechen. Lassen Sie sich inspirieren und nehmen Sie den ein oder anderen Zubereitungstipp für zu Hause mit.

Welches Gericht darf für dich nicht auf dem Weihnachtstisch fehlen?

Für mich ist eine saftig gebratene Entenbrust ein absolutes Muss! Wir im Platzl beziehen unsere vom Gutshof Polting und garen sie „sous vide“, das heißt vakuumiert, langsam im mäßig heißen Wasserbad. Dazu reichen wir selbstgemachte Kartoffelknödel und eine intensive Entensoße mit Orange. Als Vorspeise darf es gerne Rinderbrühe mit Tafelspitz und etwas Petersilie sein. Wenn dann noch meine Oma Plätzchen backt und die ganze Familie zusammenkommt, ist es perfekt.

Für „sous vide“ ist nicht jeder ausgestattet und Ente auf herkömmliche Weise zu braten ist für den Laien nicht so einfach. Hast du einen Tipp für unsere Leser, dass die Ente zu Hause so richtig zart und saftig wird?

Ich mariniere die Ente mehrere Stunden oder sogar über Nacht in einer Mischung aus Öl, Honig, Sojasauce, Knoblauch und verschiedenen Gewürzen. So bekommt man richtig viel Geschmack ins Fleisch. Außerdem fülle ich die Ente mit Orange, Zwiebeln, Rosmarin und Majoran. Die Ente kommt danach auf ein tiefes Blech, in das ich auch etwas Fond oder Weißwein gebe. Das sorgt für zusätzliche Feuchtigkeit und hilft, die Ente saftig zu halten. Dann stelle ich die Temperatur im Ofen auf 160°C bis 170°C. Die Ente bleibt für etwa zwei Stunden im Rohr, doch in regelmäßigen Abständen beträufle ich die Oberfläche der Ente mit ihrem eigenen Saft, der sich im Blech sammelt. Zum Schluss erhöhe ich die Temperatur für einige Minuten auf 210°C, um die Haut schön knusprig zu bekommen. Nach dem Garen lasse ich die Ente fünf Minuten ruhen, bevor ich sie anschneide – so bleibt sie besonders saftig.

Welche Gemüsebeilage empfiehlst du zur Ente? Ganz klassisch Rotkohl?

Anstelle von Rotkohl empfehle ich, Rosenkohl zu verwenden. Ich koche ihn kurz und brate ihn dann mit Speck an. Fein gewürzt und zum Schluss mit ein paar Granatapfelkernen garniert, ergibt das eine frische und geschmackvolle Beilage, die zugleich festlichen Charakter hat.

Gibt es Zutaten oder Gewürze, die du zur Weihnachtszeit immer griffbereit hast?

Ja, absolut! Zu meinen Favoriten gehören Tonkabohne, Orange, Williams Christ Birne, Zimt, Nelke, gebrannte Mandeln und Glühwein. Diese Zutaten verleihen den Gerichten einen besonderen festlichen Geschmack und machen das Essen zu einem Erlebnis.

An Heiligabend halten es viele deutsche Haushalte kulinarisch eher einfach. Hast du einen Tipp für ein Gericht, das man am 24.12. abends oder auch an Silvester mittags gut vorbereiten kann und das zügig auf dem Tisch ist?

Wenn es schnell gehen muss, sind Wiener Würstchen mit selbst gemachtem Kartoffelsalat und Bautzner Senf mein Favorit. Das ist einfach, aber unglaublich lecker und lässt sich gut schon im Laufe des Tages vorbereiten.

Tino, vielen Dank für deine Zeit! Hast du zum Abschluss noch ein Rezept für ein Weihnachtsdessert, das Hobbyköche zu Hause ohne großen Aufwand zubereiten können?

Eine Lebkuchen-Crème-Brûlée ist eine großartige Wahl. Hier das Rezept:

Zutaten:  375 ml Sahne, 125 ml Milch (3,5 %), 50 g Muscovado-Zucker (oder brauner Zucker), 4 Eigelb, das Mark einer Vanillestange und 1 TL Lebkuchengewürz.

Zubereitung: Alles Zutaten vermengen, in Schüsseln füllen und bei 90°C für 80 Minuten in den Ofen stellen. Danach einfach mit Rohrzucker flambieren und schon ist die Crème Brûlée bereit zum Genießen.

Probiert es aus und zeigt uns das Ergebnis auf Instagram unter dem Hashtag #pfistermuehle!